Transporte, Transporte, so könnte aktuell das Mantra des Teams rund um ICH-Logistichef Dipl.-Ing. Karl-Werner Coith lauten. Im Stadthäger Lager des ICH e.V. geht es Schlag auf Schlag, die Annahme von Spenden wechselt sich mit dem Beladen diverser Fahrzeuge ab, um die Hilfsgüter auf Ihren Weg zu bringen. Am 16. März wurde ein 40-Tonner beladen, der direkt ins ukrainische Ternopil fährt, eine Stadt im Westen der Ukraine mit rund 224.565 Einwohnern.
Der Fahrer des LKW ist Ukrainer und über 60 Jahre alt. Das ist wichtig, da er sonst zum Kriegsdienst eingezogen würde. Es gestaltet sich also auch in dieser Hinsicht immer schwerer, Fahrer zu finden, die direkt in die Ukraine durchfahren können.
Hilfe kommt an, weil wir es kontrollieren.
Am 07. März traten ein LKW und ein Transporter ihre Reise an. Auch hier waren viele Bedarfsgüter geladen, so z.B. Baby- und Kindernahrung, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Decken, Wasser, usw. Besonders wichtig: Der Transport von medizinischen Hilfsgütern – Druckverbände, Abbindesysteme, Kochsalzlösung, Elektrolytlösung, Erste-Hilfe-Kästen, Medikamente und noch einiges mehr.
Dank gebührt an dieser Stelle den diversen Apotheken und anderen Medizindienstleistern für das Sammeln und Zurverfügungstellen der Hilfsgüter. Neben den gespendeten Sachen hat der ICH e.V. Medizinprodukte hinzugekauft, sodass der Gesamtwert der medizinischen Hilfsgüter ungefähr 40.000 € beträgt.
Wir sagen bei all unseren Aktionen, dass wir für das Ankommen der Spendengüter garantieren. Dies realisieren wir über unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter, die die Transporte begleiten und unsere Partner vor Ort. Am 10.03.2022 leitete uns Dimitrij Reich, der eins der Fahrzeuge gefahren hat, folgende Meldung weiter:
„Die Medikamente sowie medizinische Ausrüstung sind heute im regionalen Krankenhaus Riwne, Ukraine vollständig angekommen. Dr. Valentyn Pionkovsky, stellvertretender Dirketor der Klinik, und sein Team sind sehr glücklich und dankbar über diese Untestützung!
Die Helfer der Hilfsorganisation „Misja Slowianska w Europie“, die in Krakow, Polen Hilfsgüter von ICH e.V. erhalten haben, haben sich heute ebenfalls gemeldet. Sie sind sehr dankbar für die große Menge (Hälfte eines 12,5 Tonners) und verteilen bereits fleißig. Insbesondere sind sie für die Funkgeräte dankbar, die dabei helfen, an und über der polnisch / ukrainischen Grenze effektiv zu kommunizieren, sowie über die Bluttstop-Kits zur Erstversorgung von stark blutenden Wunden. Diese Güter haben sie mit Tränen in den Augen empfangen und dem Überbringer die Hände geküsst – so sehr helfen diese Sachen dort.“
Nachstehend ein paar Bilder von der Entladung am Krankenhaus in Riwne.
Jawoll berichtet vor Abfahrt
„Unserer beiden Fahrer Alexander Zaika (Jawoll) und Paul Rose (Spedition Obenauf) haben heute ihre Reise nach Tulcea gestartet.
Es wurde ein Sattelauflieger mit der der Spendenaktion von Edeka aus dem Zentrallager Lauenau geladen. Der zweite Auflieger wurde mit den Waren von Jawoll, Sachspenden der Lebenshilfe Soltau, Sachspenden der Debeka Geschäftsstelle Michael Kautz und Sachspenden der Grundschule Todtglüsingen beladen. Es wurden einiges an Kinderhygiene, Hygienemittel, Kindernahrung, haltbare Lebensmittel, Kinderbekleidung, Erwachsenenbekleidung und Verbandsmaterial verladen.
Wir wünschen den beiden eine gute Fahrt!“
Auch an dieser Stelle wollen wir uns bei Jawoll und allen Beteiligten für die massive logistische und organisatorische Unterstützung bedanken, die dafür sorgt, dass die Hilfsgüter sicher und zuverlässig bei den Menschen ankommen.
Spenden, aber richtig
Sicher haben einige es schon mitbekommen, dass vielerorts keine Kleidung mehr angenommen wird. Uns war diese Situation schon nach kurzer Zeit bekannt und es hat gezeigt, dass unsere Entscheidung, von Anfang an nur Kinderkleidung anzunehmen, vollkommen richtig war.
Sollten Sie Sachgüter spenden wollen, so gilt mehr denn je die Bitte, sich mit uns oder einer anderen Hilfsorganisation im Vorfeld in Verbindung zu setzen, um den realen Bedarf an Gegenständen zu erfahren. Auch bitten wir darum, aktuell die Anlieferung mit uns zu koordinieren, damit es nicht mit den Beladezeitpunkten kollidiert. Leider können wir nicht spontan Pakete dazuladen, da wir darauf achten, dass unsere Pack- und Lieferlisten immer vollständig sind, damit vor Ort in der Ukraine keine unnötige Arbeit entsteht.
Wichtig sind für uns nach wie vor die monetären Spenden, damit wir die Transport- und Lagerkosten decken und weitere medizinische Hilfsgüter erwerben können. Wenn Sie spenden möchten, finden Sie dazu alle Informationen auf:
www.ichev.de/spenden