Lieber Dieter, liebe Präsidiumsmitglieder, Freunde und Förderer des Ich e.V.,
in der Zeit vom 15.02.2017 bis 30.03.2017 bin ich im Auftrag unseres Kinderhilfswerk ICH e.V. in die Krisenregionen gereist. Abgeflogen bin ich in Düsseldorf. Von Düsseldorf nach Katmandu. Rund 15 Flug- und Reisestunden dauerte die Anreise.
Glücklich, das möchte ich an dieser Stelle sagen, war ich über die Nachricht, die mich unterwegs erreichte, dass der Lions Club zu Stadthagen uns/unsere Reise mit einer Sonderspende in Höhe von € 1.000,- unterstützt hat. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass wir aufgrund unserer Arbeitsweise, mit diesem Betrag, bereits Großes in Nepal bewirken konnten und möchte gleichzeitig meinen großen Dank aussprechen. Wenn ich über Nepal berichte, möchte ich besonders die Dankbarkeit, Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen erwähnen, die diese Eigenschaften, trotz der teilweisen sehr harten Lebens-bedingungen, nicht verlieren. Die Dankbarkeit für unsere Hilfe, die mir entgegengebracht wurde, war sehr berührend.
In diesem Jahr gibt es über gute Verbesserungen zu berichten. Überall wird gebaut, besonders auf den Straßen. Das führt allerdings noch zu einem größeren Verkehrschaos. Fahrten von einem Ende Katmandus zum anderen Ende, können Stunden dauern. Extrem steigt dann natürlich die Luftverschmutzung. In Katmandu tragen viele Menschen Masken, die aber nicht viel helfen, denn Staub und Abgase sind einfach zu viel. Husten und andere Erkrankungen der Atemwege sind eine Folge dieser katastrophalen Bedingungen. Wir haben für verschiedene Familien Medizin und Schutzmasken, auch Thermosflaschen, Wärmflaschen verteilt. Im Februar und Anfang März war es am Morgen und nach Sonnenuntergang sehr kalt und es war eine hilfreiche Maßnahme warme Kleidung zu verteilen.
Im Distrikt Chittwan habe ich eine Familie mit Ihrem 4 Jahre alten Sohn „Soham“ kennengelernt. Der Kleine ist ein freundliches, aufgewecktes Kind, trotz seiner Behinderungen. Ich konnte mich gut mit Ihm verständigen, obwohl er weder sprechen noch laufen konnte. Im Namen des ICH e.V. habe ich den Eltern Geld übergeben, damit er eine Therapie bekommen kann. Den Eltern fehlen dazu die finanziellen Möglichkeiten. Ich bin davon überzeugt, dass es Ihm möglich ist, das Laufen zu erlernen.
Weiterhin konnten wir einer Frau und deren zwei Kindern eine Geldspende übergeben. Sie versuchte sich im „Dschungel“ eine Hütte aufzubauen. Diese Frau war von Ihrem Mann verlassen worden und musste als Bauarbeiterin arbeiten, um den Lebensunterhalt zu verdienen. In Nepal werden häufig Frauen für diese schweren Arbeiten missbraucht, denn Sie bekommen sehr wenig Lohn. Diese Frau hat vor Freude und Dankbarkeit geweint über die Unterstützung durch den ICH e.V.
Die Unterkünfte der Erdbebenopfer habe ich in Bhaktapur besucht. Dort konnten wir ebenfalls Kleidung und Lebensmittel verteilen. Erfreulicherweise ist die Zahl der Notunterkünfte weniger geworden. Durch den Wiederaufbau im Land finden die Menschen Arbeitsmöglichkeiten und damit einen Weg für bessere Wohnmöglichkeiten. Ebenfalls konnte ich in Bhaktapur ein Haus für Behinderte und Jugendliche besuchen, die Freude war groß beim Verteilen der Süßigkeiten.
Jetzt bin ich glücklich wieder zu Hause, bei meinen Kindern und Enkelkindern sein zu können.
Ich sammele wieder Kraft für meine nächste Nepalreise.
Auch hier großen Dank an den ICH e.V. und die Menschen die es mit Ihren Spenden ermöglichen zu helfen. Der ICH e.V. hilft dort wo Hilfe ankommt – vor Ort.
Mit herzlichen Grüßen und großem Dank
Ihre Christine Schulze