Aktion „Zweite Wahl? Erste Hilfe!“ ein voller Erfolg
1000 Verbandskästen, 900 € und ein Defi
Aurich. Schicksalhafte Momente, von denen kennt unser Sonderbeauftragter Uwe Dillenberg (@uwe_dille) so einige – positiv wie negativ. Seit einigen Jahren lebt Dillenberg vor Ort in Paraguay und überwacht die Hilfsgüterverteilung (auch Verbandskästen) vor Ort. Im März kam ein weiterer dieser Momente hinzu: Er wurde zufällig Zeuge eines Unfalls.
„Ein Motorradfahrer war verunglückt und blutete stark“, berichtet er in einer Videoschalte. „Rettungskräfte waren zwar schnell zur Stelle, hatten aber kein Verbandsmaterial dabei.“ Dillenberg holte T-Shirts aus seinem Gepäck, riss sie in Streifen und die Retter versorgten damit das Unfallopfer. Kein Einzelfall, denn ein staatliches Rettungswesen oder gar eine gesetzliche Krankenversicherung gibt es in Paraguay nicht.
Zu Pastorin Cathrin Meenken aus Aurich bzw. den Johannitern und Dillenberg bestand eine alte Verbindung, als er hier in Deutschland als Fotograf und Berichterstatter tätig war. Als Pastorin Meenken von der Situation in Paraguay hörte, war klar, dass hier geholten werden musste.
Verbandskästen, z.B. in Autos, haben in Deutschland ganz ähnlich wie Lebensmittel ein Haltbarkeitsdatum. Nach Ablauf dürfen diese Verbandskästen nicht mehr verwendet werden, auch wenn der Inhalt noch völlig einwandfrei ist. Daraus entstand der Projektname „Zweite Wahl? Erste Hilfe!“. Ein passender Titel, denn vieles, das in Deutschland nur noch „zweite Wahl“ ist oder ausrangiert wird, kann in Ländern wie Paraguay Leben retten.
Am Sonntag, den 02. Mai 2021, war es dann so weit: In einem Gottesdienst wurde die Aktion abgeschlossen und das Ergebnis, das die Aktion der Lamberti-Kirchengemeinde und der Johanniter erzielt hatte, vorgestellt. Zu eintausend gesammelten Verbandskästen kamen ein automatischer externer Defibrillator (ARD) sowie ca. 900 Euro an Geldspenden hinzu, von denen ebenfalls medizinische Ausrüstung gekauft werden soll.
Bei der symbolischen Übergabe betonte unser Präsident, Dr. Dieter F. Kindermann, nochmals: „Was hier liegt, wird jede Menge Leben retten“. Wichtig ist uns, dass mit Sach- und Geldmitteln kein Schindluder getrieben wird. „Hilfe, die ankommt, weil wir es kontrollieren“ – so lautet unser Grundsatz. Uwe Dillenberg und regelmäßige Delegationsreisen nach Paraguay stellen genau dies sicher. Die Besuche führen allen Beteiligten regelmäßig vor Augen, wie dringend dort Hilfe benötigt wird. Voraussichtlich im Juni wird ein Container mit den Hilfsgütern per Schiff nach Paraguay auf die Reise gehen. Wie üblich wird Uwe Dillenberg berichten.
An dieser Stelle danken wir allen Beteiligten der Aktion, Pastorin Cathrin Meenken, der Lamberti-Kirchengemeinde, der Johannitern-Unfall-Hilfe Aurich, der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Ostfriesland-Wilhelmshaven und allen Autohäusern, Unternehmen und Privatleuten, die sich mit Verbandskästen oder einer Spende beteiligt haben. Gemeinsam sind wir stark!